FashionAbility: Wenn Behinderung auf Mode trifft

Die Maße 90-60-90 sind sozusagen das Vaterunser der Modebranche. Wer zu dick oder zu klein ist oder sonst wie nicht der Norm entspricht, passt nicht in die Welt der Schönen und Schlanken. Doch man kann auch fernab von Size Zero und vermeintlich körperlicher Perfektion ansprechend gekleidet sein. Wie gut das funktioniert, möchte Cinderella Glücklich mit ihrem Projekt FashionAbility beweisen.

Foto: Cinderella Glücklich
Cinderella Glücklich; Copyright: Marisa Petermann

Die Idee dazu kam der Studentin nachdem sie eine Weile die Vereinsaktivitäten rund um Mode und Betriebswirtschaft von b.fashion e.V. an ihrer Hochschule beobachtet hatte. Nach einigen Gesprächen kam ihr dann der Gedanke: Wenn man Mode und Betriebswirtschaft miteinander verbinden kann, dann muss das doch auch mit Mode und Behinderung gehen. Das war die Geburtsstunde des Blogprojektes FashionAbility!

 

 

„Es geht zum einen darum, die Modebranche dazu zu bringen, jenseits von 90-60-90 zu denken. Und zum anderen möchte ich Menschen mit Behinderung sagen: Traut euch! Zeigt euren Sinn für Mode und Stil, Behinderung hin oder her – Be FashionAble!“

Cinderella Glücklich

Deswegen veröffentlicht Cinderella alle zwei Monate ein Porträt von einer Persönlichkeit mit Behinderung, die einen interessanten Style hat und anderen Menschen mit Behinderung ihre Stylingtipps verraten möchte. Außerdem wird sie Interviews mit Models mit Behinderung führen, sowie mit Designern und Unternehmern aus der Modebranche. Gerne würde sie auch Projekte präsentieren, die Mode mit Behinderung verbinden.

„FashionAbility ist noch keine zwei Monate alt und nimmt bereits Dimensionen an, mit denen ich nie gerechnet hätte“, sagt die Projektinitiatorin. „Das lässt mich täglich Freudenpirouetten mit dem Rollstuhl drehen!“

Und gerade weil das Projekt derzeit immer schneller immer bekannter wird, steht für Cinderella gerade alles im Zeichen der Professionalität: „FashionAbility bekommt eine eigene Homepage, ein Logo und alles andere, was man für ein professionelles Auftreten braucht“, erzählt sie. „Glücklicherweise habe ich tolle Kommilitonen, die mich bereits ganz tatkräftig unterstützen – privat und mit FashionAbilty.“

Das Team von camalotmedia kümmert sich beispielsweise um die Corporate Identity des Projektes. „Und außerdem gibt es – neben vielen anderen fleißigen Helfern – meine beiden ‚Engel‘ Marisa P. und Anna-Lena M., die immer und überall zur Stelle sind, wenn die Hütte brennt. Oder auch einfach mal so als wirklich gute Freunde.“

Foto: Cinderella Glücklich
Cinderella hat noch viel vor mit FashionAbility; Copyright: Alea Horst

Doch obwohl Cinderella schon viel Unterstützung bekommt und natürlich auch selbst mit vollem Einsatz und viel Herzblut dabei ist, freut sie sich über weitere Hilfestellungen:

„Derzeit wäre ich sehr dankbar über Input zum Thema professionelle Projektentwicklung und -aufbau, sowie Kontakte in die Modebranche zu Models mit und ohne Behinderung, Unternehmern und Designern. Ich würde mich auch freuen, wenn sich jemand findet, der mir eine Premium-Mitgliedschaft im Karrierenetzwerk XING ermöglicht, sodass ich schnell und einfach Kontakte knüpfen kann, oder jemanden, der sich an den Kosten für das Webhosting und die Drucksachen beteiligt. Natürlich bin ich auch für Vorschläge zu neuen Projektbeiträgen dankbar!“

Doch all das Know-how und die Tipps nützen nichts, wenn die Inspiration auf sich warten lässt. Für Cinderella liegt diese in den besonderen Momenten im Leben, in ungewöhnlichen Begegnungen, in der Natur und generell in motivierenden Geschichten. Und auch wenn sie sich mit wirklichen Vorbildern sehr schwer tut, geben ihr Projekte wie anderStark und inkluWAS von Anastasia Umrik oder der Verein SOZIALHELDEN von Raúl Krauthausen immer wieder neue Denkanstöße.

Und wer sich an dieser Stelle tatsächlich immer noch fragt, was die Themen Mode und Behinderung miteinander zu tun haben, für den hat Cinderella die passende Antwort parat:

„Mode und Behinderung gehören für mich unmittelbar zusammen, da eben auch Menschen mit Behinderung das natürliche Bedürfnis haben, sich zu kleiden. Ganz genau so wie Menschen, die keine Behinderung haben. Das sollte selbstverständlich sein. Und warum soll man sich nicht auch mit einer Behinderung für die neuesten Trends aus Mailand und Paris und dem Rest der Welt interessieren? Oder darauf achten, dass man sich attraktiv fühlt, bevor man aus dem Haus geht? Je nach dem, wie man sich kleidet, kann man Behinderungen auch wunderbar kaschieren oder wahlweise sogar in Szene setzen, ganz wie man sich gerade fühlt.“

 

Warum gehören für euch die Themen Mode und Behinderung zusammen? Wie findet ihr das Projekt FashionAbility? Hinterlasst gerne einen Kommentar dazu.


3 Gedanken zu “FashionAbility: Wenn Behinderung auf Mode trifft

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