REHACARE 2016: Eigene Grenzen überschreiten – oder #workworkwork

Fotocollage: Ein Selfie von mir und das offizielle Plakat der REHACARE 2016Es ist inzwischen fast schon Tradition: mein Rückblick auf die REHACARE, hier auf dem Blog. Und jedes Mal frage ich mich kurz vor der Messe, ob ich wohl überhaupt etwas Neues zu berichten haben werde. Und jedes Jahr stelle ich spätestens am letzten Messetag fest: Aber natürlich!

Goodbye Stralsund, Hello Düsseldorf

Auch in diesem Jahr war ich also wieder beruflich auf der REHACARE unterwegs. Nach Wochen der Vorbereitung und akribischen Erstellung des Einsatzplanes für das zwölfköpfige Team an insgesamt 4 Tagen, stand am Dienstag, 27. September, dann die Anreise nach Düsseldorf auf dem Programm. Die Ankunft am überfüllten und hektischen Düsseldorfer Hauptbahnhof war das volle Kontrastprogramm zu der Ruhe und Gelassenheit, die ich die letzten Tage noch in Stralsund und auf Rügen am Strand empfunden und genossen hatte. Das Meer, die gute Luft und dieser liebgewonnene Mensch fehlten mir – das machte sich schnell bemerkbar.

Foto: Rosafarbene Rose liegt auf einem Bett
Eine Rose der Freundschaft <3

Doch es stand ein kleines Vor-Messe-Herzens-Highlight an: Doro! Jahrelanges tägliches Pendeln zwischen Köln und Bonn hatte uns zusammengeführt und eine Freundschaft entstehen lassen – zwischen Generationen. Somit war mein Dienstagabend von großer Wiedersehensfreude und vielen aufgeregten und lieben Worten geprägt. Ein Abend für Herz und Seele.

Dann kam Mittwoch, der erste Messetag. Kaum auf dem Düsseldorfer Messegelände angekommen, hatte uns der übliche Messetrubel und -stress auch direkt in seinen Bann genommen. Gegen Mittag hatte ich die kurze Gelegenheit während einer kleinen Rechercheeinheit nicht nur meine Interviewpartner für den Videodreh am nächsten Tag schon mal kurz kennenzulernen, sondern auch eine liebe Freundin aus Braunschweig wiederzusehen. Dass dieser Gang durch die Messehallen gleichzeitig die erste und letzte Rechercheeinheit sein sollte, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht…

REHACARE-Donnerstag, mein Herzklopf-Tag

Bereits seit einigen Jahren gehören auch Videodrehs zu meinen redaktionellen Aufgaben für REHACARE.de und die Messe. Doch bisher gab es dabei immer eine von mir gewünschte Einschränkung: Ich möchte nicht VOR die Kamera!!! Allein der Gedanke daran ließ mich schaudern und sämtliche Katastrophenszenarien vor meinem inneren Auge ablaufen.

Ich?
VOR einer Kamera?
Never ever!

Davon war ich überzeugt.

Bis vor ein paar Monaten. Als mein Leben nämlich insgesamt eine neue (positive) Wendung nehmen sollte, in erster Linie privat, wirkte sich das mit der Zeit aber auch auf meine berufliche Situation aus. Ich begann darüber nachzudenken, doch eventuell mal vor die Kamera zu treten. Wochen- und monatelang ergab sich aber keine Gelegenheit oder zerschlug sich schnell wieder. Und dann mitten im großen Messe-Vorbereitungsstress die Hiobsbotschaft, dass zwei Kolleginnen aus Bonn, die ich immer gerne für „Vor der Kamera-Videos“ eingeplant hatte, nicht mit zur Messe kommen werden. Schock! Das bewährte Planungsprinzip wurde damit auf den Kopf gestellt. Alles auf Null. Und dann kam von genau einer dieser Kolleginnen die Bemerkung: „Dann geh du doch einfach vor die Kamera. Das wird bestimmt super.“

Und plötzlich begann ich irgendwie, mich mit dem Gedanken anzufreunden – erst noch schüchtern und voller Zähneknirschen, später dann mit zunehmendem Optimismus und gar etwas Vorfreude. Vorfreude darauf, an und vor allem über eigene Grenzen zu gehen. Doch bis zum besagten Morgen trotzdem noch mit Bauchschmerzen.

Und dann ging am Donnerstag alles ganz schnell: Die geplante Drehzeit zwischen 09:00 und 12:30 Uhr raste nur so dahin und gleich beim ersten Interviewpartner musste ich ja nun ins kalte Wasser springen: Ich stand vor der Kamera und sollte sinnvolle Dinge sagen.

Und am Ende waren nicht nur gute Antworten der drei Interviewpartner im Kasten, sondern ebenfalls durchaus brauchbare Fragen, An- und Zwischenmoderationen von mir. Das Ergebnis? Ein Videobeitrag über barrierefreie Wohnmobile.

Foto: Computerbildschirm, der ein Standbild von mir zeigt
Sich selbst im Schnitt zu sehen, war schon ein seltsames Gefühl

Und was soll ich sagen? Natürlich sind mir im Schnitt viele Dinge aufgefallen, die ich hätte besser machen können. Zu schnell gesprochen, zu abrupt umgedreht und und und. Aber: Am Ende des Tages war ich wirklich erleichtert – und ein wenig stolz. Stolz auf das Ergebnis an sich, das für das erste Mal vor der Kamera doch ganz vorzeigbar geraten ist, denke ich.
Und vor allem aber stolz auf mich selbst!
Stolz darauf, über meine Grenzen gegangen zu sein.
Stolz darauf, etwas Neues gewagt zu haben.
Stolz darauf, mir selbst bewiesen zu haben, dass ich mehr kann als ich lange Zeit dachte.

Foto: Selfie mit Sima Surkamp
Mit der lieben Sima auf der Tanzfläche beim Ausstellerabend

Genug Gründe also um bei der Ausstellerparty meinen persönlichen kleinen, aber eigentlich großen Erfolg auch zu feiern. Und zumindest meine liebe Praktikantin Leonie erbarmte sich dann und stürmte mit mir die Tanzfläche. Und wen trafen wir da? Die liebe Sima Surkamp! Ich freute mich sehr und wir hatten alle eine gute Zeit auf der Tanzfläche. Ein perfekter Ausklang für einen aufregenden Tag mit ganz viel Herzklopfen.

Klappe, die Zweite

Auf Donnerstag folgte logischerweise der Freitag – und damit stand mein zweiter Videodreh an. Und eine weitere Gelegenheit vor die Kamera zu treten. Während der Dreharbeiten zum Beitrag über die Ehrungsveranstaltung für Paralympioniken aus NRW auf der REHACARE bot mir der zweifache Goldmedaillen-Gewinner Hans-Peter Durst dann die Gelegenheit, die sich wohl so schnell nicht noch einmal ergeben wird: Ich hielt sein Paralympisches Gold in den Händen. Wirklich eindrucksvoll. Und das Detail mit den kleinen Kügelchen in der Medaille für sehbehinderte Athleten faszinierte mich ebenfalls. Danke dafür, Hans-Peter! Nach einigen Stunden Dreharbeiten und ebenfalls einigen Stunden im Schnitt, kam am Ende ein weiteres Video heraus, das ich zwar noch lange nicht als perfekt bezeichnen würde, aber auf das ich trotzdem irgendwie stolz bin.

Da wir aber seit dem ersten Tag mit dem Schnittplan in Verzug geraten waren und sich dieser auch nicht mehr aufholen ließ, sondern eher verschlimmerte, habe ich außer für die Videodrehs das Messebüro nicht mehr verlassen. Meine Recherchezeiten am Donnerstag und Freitag fielen aus. Gesehen habe ich in diesem Jahr also leider kaum etwas von der Messe. Dabei hatte ich gehofft, in den Hallen zum Beispiel Volker Westermann und Aleksander Knauerhase wiederzusehen sowie Deine Christine und Wheelymum endlich mal zu treffen. So bleibt mir nur zu sagen: Hoffentlich beim nächsten Mal!

Und mein ganz persönliches Fazit zur REHACARE 2016?

Trau dich!
Wage es, neue Wege zu gehen!
Wage es, über dich selbst hinauszuwachsen!
Sei mutig und hab Vertrauen in dich und deine Fähigkeiten!

 

Ich freue mich über Feedback und konstruktive Kritik zu den Videos!


4 Gedanken zu “REHACARE 2016: Eigene Grenzen überschreiten – oder #workworkwork

  1. Liebe Nadine,
    der Bericht ist wunderbar und das Fazit gefällt mir persönlich richtig gut.
    Du hast dich getraut, bist über die Grenze gegangen und hast es gewagt….. mutig bist du den neuen Weg gegangen und hey…. DU hast es richtig toll gemacht. Glückwunsch!
    Liebe Grüße <3 <3 <3

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