
Verkehrsmittel bringen uns von A nach B. Funktionieren sie mal nicht, dann kann das unsere Pläne durchkreuzen und unsere Mobilität stark einschränken. Auch Aufzüge gehören streng genommen zu den öffentlichen Verkehrsmitteln. „Funktioniert ein Aufzug nicht, nehm ich eben die Treppe“, werden jetzt vielleicht viele denken. Doch was ist mit Menschen, deren Mobilität eingeschränkt ist?
Ob Rollstuhl oder Rollator, ob Eltern mit Kinderwagen oder Reisende mit schweren Koffern – die Treppe zu nehmen ist für sie in der Regel keine Option. Die Lösung: ein Aufzug! Doch wenn dieser defekt ist, wird es problematisch. Während der Kinderwagen oder die Koffer auch so noch irgendwie die Treppen hinauf oder hinab befördert werden können, hat ein Rollstuhlfahrer dann definitiv ein Problem. Ohne einen funktionierenden Aufzug kommt er nicht weiter.
Genau an dieser Stelle setzt nun das neue Projekt des Vereins Sozialhelden an: Mit BrokenLifts.org haben sie eine Plattform ins Leben gerufen, die aktuelle Informationen über defekte Fahrstühle an S- und U-Bahn-Stationen in Berlin und Brandenburg bereitstellt. Gemeinsam mit dem Projektbüro .HENKELHIEDL und mit freundlicher Unterstützung vom Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB), der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und der S-Bahn Berlin GmbH konnte dieses Projekt realisiert werden.

“Für mich als Rollstuhlfahrer ist es wichtig zu wissen, ob ein Aufzug funktioniert oder nicht. Denn bei einem Fahrstuhl, der außer Betrieb ist, muss ich Umwege von mehr als 30 Minuten in Kauf nehmen oder die Fahrt komplett abbrechen”, erklärt Sozialhelden-Vorstand Raúl Krauthausen die Notwendigkeit der Webseite in der aktuellen Pressemitteilung.
„Aktuell sind 19 Aufzüge außer Betrieb“ heißt es gerade auf BrokenLifts.org. 19 von mehr als 400 Aufzügen im ÖPNV-Netz von Berlin und Brandenburg. Ein Ergebnis in Echtzeit. Im Viertelstundentakt werden Aufzugsstörungsinformationen der Berliner S-Bahn und der BVG abgerufen, ausgewertet und übersichtlich dargestellt.
Das Projekt ist mit heutigem Stand noch nicht einmal eine Woche alt und steckt also noch in den Kinderschuhen. Dennoch gibt es laut Krauthausen viele Ideen, die mit BrokenLifts.org noch realisiert werden sollen. Doch nun käme es erst einmal auf das Feedback der Nutzer an.
Mit BrokenLifts.org leisten die Sozialhelden einen weiteren Beitrag dazu, die Mobilität und einen selbstbestimmten Alltag von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zu erleichtern.
Ob mit oder ohne Mobilitätseinschränkung – was haltet ihr von der Projektidee und welche Erfahrungen habt ihr schon mit Aufzügen und ihrer Funktionalität gemacht?
Tolle Sache! Hoffe sehr, daß andere Regionen und Städte nachfolgen werden. Noch letzte Woche im TV gesehen, was für ein drängendes Problem das u.U. ist: http://www1.wdr.de/fernsehen/ratgeber/servicezeit/sendungen/rollstuhlfahrerin108.html
Vielleicht wäre ne Kommentarfunktion auch ganz nett, von wegen „pissed lift“ und so. Das finde ich oft wichtiger!
Und natürlich sollte sich die Community mal ein paar Underground-guerilla-Strategien überlegen, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. Das Zusammenarbeiten mit Institutionen ist das eine, Aufmerksamkeit und auch Druck auf diese auszuüben das andere. Mir fällt da das Stickern ein. Das wäre mal eine Aufgabe für die Kreativen: Einen coolen Aufkleber zu entwerfen, den man dann immer schön in der Jackentasche parat haben kann und dann sichtbar vorne auf die kaputten Aufzüge pappen kann, vielleicht mit einem Feld „Kaputt seit …“!
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Danke dir für deine Anregungen und auch den Link.
Ich hoffe auch sehr, dass bald andere Städte folgen werden. Bedarf besteht sicher überall.
Die Kommentarfunktion hat sicher auch ihre Berechtigung. Den Zustand mancher Aufzüge finde ich oft auch erschreckend.
Spannende Ideen auf jeden Fall. Mal schauen, was das Team von BrokenLifts davon umsetzen wird/kann.
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