Menschen, Inklusion und Vielfalt beim #InklusionsCamp in Hamburg

Foto: Namensschild vom InklusionsCampInsgesamt 2.500 Minuten Programm in 55 Sessions – das war das InklusionsCamp in Hamburg Ende September. Das und noch so viel mehr. Denn so ein BarCamp ist nichts ohne die Menschen in all ihrer Vielfalt.

Doch wie genau sah diese aus?

Die Sessions an den zwei Camp-Tagen waren recht bunt gemischt.

Hier nun also meine Favoriten:

Meine erste Highlight-Session war nach der Mittagspause am ersten Tag: #EdisLondon mit Edi, der taubblind lebt, und Laura M. Schwengber.

Parallel lief die Session von Mischa Gohlke (Aktionstage Inklusion in Schulen) und Michel Arriens (Inklusion und Medien). DAS große Problem bei BarCamps: Deine Lieblingssessions finden parallel statt. Und du musst dich entscheiden.

Da mir nach den ersten Sessions am Vormittag nicht schon wieder nach Schul-Kontext war und ich annahm, dass sich „Inklusion und Medien“ wohl mehr auf Grundlagen beziehen wird, entschied ich mich also für Laura und Edi. Hinzu kam nämlich, dass ich mich auch beruflich gerade mit der Kommunikation taubblinder Menschen beschäftigt habe.

Jedenfalls habe ich meine Entscheidung für #EdisLondon nicht bereut. Eine Session mit einer guten Mischung aus Humor und Informationen. Und ganz am Ende fasste Laura zusammen: „Wir sind einfach ziemlich normale Freunde“! Seit etwa 15 Jahren, wie Edi ausgerechnet hatte. Das ließ ein paar Tränen bei mir kullern, denn damit erwischte sie mich aus privaten Gründen total.

So sehr, dass ich die Session danach ausfallen lassen musste. Ein Plausch mit Michel auf dem Flur brachte mich aber wieder auf andere Gedanken. Danke dafür.

Die letzte Session des ersten Tages war „inklusives Wohnen“ von Tobias. Er stellte nicht nur das Leben in seiner inklusiven WG in München vor, sondern auch seine Idee, ein Portal zur Vernetzung solcher WGs auf die Beine zu stellen. Ich bin gespannt, wie es weiter geht.

Foto: Auszug aus dem Logo des InklusionsCamps, zu sehen ist nur das Logo und das Wort InklusionMeine erste Session des zweiten Tages trug den Titel: „Inklusion vs. Selbstbestimmung“. Ich hatte mich dafür entschieden, weil es bei der Vorstellung sehr offen und frei klang. Leider waren wir bereits nach den ersten fünf Minuten wieder nur noch beim Thema „schulische Inklusion“. Selbst Hinweise darauf und der Wunsch thematisch breiter zu gucken, brachten nichts. Die vielen Pädagogen in der Runde hielten am Schulkontext fest. Das war in meinen Augen leider sehr gängig an den beiden Tagen. Viele Sessions hatten diese Ausrichtung direkt als Thema, aber auch einige offen gehaltene Sessions drifteten schnell in diese Richtung ab.

Das war bei der Session „Wie verändert Design unser Denken und die Gesellschaft“ zum Glück nicht der Fall. Anastasia stellte nicht nur ein erstes Stück aus der neuen Kollektion von inkluWAS vor (ich fang schon mal an zu sparen), auch Christine sprach über die barrierefreie Gestaltung von Veranstaltungen. Viele interessante Ansätze.

Foto: Ein weißes Kissen auf dem schwarzgemusterte Hände abgedruckt sind. Die Finger formen die Buchstaben "L", "O", "V" und "E" in Gebärdensprache
Lot’s of LOVE für das erste Stück aus der neuen inkluWAS-Kollektion

Im Anschluss schauten wir uns in Auszügen die Charta der Vielfalt in der Session von Nikolas an, bevor dann wieder das sehr leckere Mittagessen anstand.

Nach dem Essen ging es dann in die am Vortag verpasste Session von Hannah zum Thema „Komplextrauma aus Sicht einer Betroffenen“. Gerade dass es eine der wenigen Sessions war, in der es mal hieß „Nicht über uns ohne uns“, sagte mir besonders zu. Das hätte ich mir generell bei den anderen Sessions auch noch mehr gewünscht.

Meine Abschluss-Session war dann „Inklusive Öffentlichkeits- und Kampagnenarbeit“, in der Tobi den im Campaign Boostcamp erarbeiteten Leitfaden vorstellte.

Mein Fazit zum InklusionsCamp?

Es waren zwei interessante Tage mit viel Input. Mir persönlich lag der Fokus etwas zu sehr auf schulischer Inklusion. Denn Inklusion ist mehr als das. Inklusion betrifft die gesamte Gesellschaft und alle Bereiche des Lebens.

Meine ganz persönlichen Highlights waren eindeutig die Menschen! Ich habe Laura und Anastasia wiedergesehen, aber auch endlich mal einige Twitter-Kontakte persönlich kennengelernt, nämlich Michel, Hannah, Katja und Jenny. Danke für interessante Gespräche und schöne Stunden euch allen!


3 Gedanken zu “Menschen, Inklusion und Vielfalt beim #InklusionsCamp in Hamburg

    1. Ja, Evy, das InklusionsCamp war auch wirklich interessant!
      Auch das Thema „schulische Inklusion“ ist mit Sicherheit spannend, aber ich finde es immer schade, wenn Inklusion ausschließlich unter diesem Gesichtspunkt betrachtet wird.
      Die Berichterstattung über Inklusion ist ja leider oft eher schwierig… Dazu habe ich mir auch schon öfter „ausgelassen“… ;-)

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