#rp14 re:view: Soziale Themen auf der re:publica 2014

Foto: Logowand mit Aufschrift "rp 14"Ich betrat Neuland in der vergangenen Woche. Nein, nicht dieses Internet. Sondern die re:publica in Berlin. Ich hatte nur eine grobe Vorstellung davon, was genau mich erwarten würde und war anhand des Programms gespannt und schon im Vorfeld überrascht.

Warum? Naja, ich hatte vermutet, dass der thematische Schwerpunkt ausschließlich auf Social Media und der digitalen Wirtschaft liegen würde. Das Auslegungspotenzial des Mottos „Into the Wild“ hatte ich wohl unterschätzt.

Denn schon in der Vorbereitung stellte ich erfreut fest, wie viele Themen es doch tatsächlich in den Sessionplan geschafft haben, die auch für meine Arbeit sowie für meinen Blog relevant sind.

Beispielsweise war das Thema Behinderung in Form von Mobilität oder auch Barrierefreiheit recht gut vertreten.

Foto: Raúl Krauthausen bei seinem Vortrag auf der re:publica 2014
Raúl Krauthausen zeigte sich bei seinem Vortrag auf der re:publica 2014 kompetent und humorvoll; Copyright: NaLos_MehrBlick

Raúl Krauthausen hielt einen Vortrag über verschiedene Mobilitätsinnovationen für Menschen mit Behinderungen. Gleich zu Beginn machte er deutlich, dass der offizielle Titel „Mobilitätsinnovationen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen“ gar nicht so passend wäre, da die „besonderen Bedürfnisse“ unnötig beschönigt würde. Er wolle mit seinem Vortrag auch viel mehr „den Kopf aufmachen“ und einige Denkanstöße liefern. Dabei standen dann Fragen im Raum wie „Wer erfindet eigentlich für wen?“ und wie sinnvoll ist das überhaupt, wenn Produktdesigner ohne Behinderung Hilfsmittel für behinderte Menschen entwickeln.

Den kompletten Vortrag gibt es inzwischen bei YouTube und Raúl hat außerdem seine Präsentation online gestellt.

Neben dem recht gut besuchten Vortrag von Raúl gab es aber auch noch ein paar weitere kleinere Projektpräsentationen. Zum Beispiel stellte Maik Wagner seine Internetseite barrierefrechheit.de vor. Die Seite steckt noch in den Kinderschuhen und Maik Wagner freut sich nach wie vor über Input und Feedback.

Foto: Startbild der Präsentation zur App LetMeTalk
LetMeTalk – A nerd, an autistic boy and a mother develop an app

Neben Barrierefreiheit und Mobilität fand auch das Thema Autismus gleich in gleich zwei Sessions sein Publikum. Nachdem ich die Session zum Thema „Möglichkeiten der Online-Kommunikation im therapeutischen und beratenden Kontext bei Autismus-Spektrum-Störungen“ leider verpasst habe, war ich bei der Vorstellung der LetMeTalk-App allerdings dabei.

Apropos verpasst: Leider habe ich mich bei der großen Auswahl an Sessions hier und da auch mal falsch entschieden. Dadurch entging mir auch die wohl sehr interessante Session zum Thema „Wohnungslosigkeit in Berlin“. Judyta Smykowski spülte mir aber hier und da doch ganz interessante Infos hierzu in meine Timeline. Leider habe ich den Vortrag zu diesem doch wichtigen Thema noch nicht auf YouTube finden können.

Auch wenn es in „Sprachpolizeiliche Ermittlungen“ von Anatol Stefanowitsch nicht direkt um den Sprachgebrauch in Bezug auf Menschen mit Behinderungen ging, fand die studierte Linguistin in mir diesen Vortrag ebenfalls empfehlenswert. Vieles lässt sich nämlich auch übertragen. Allem voran diese Aussage:

Foto: Screenshot eines Tweets zum Vortrag von Anatol Stefanowitsch
„Wenn Sprachpolizist zum Sprachterroristen wird, ist Gesprächsgrundlage nicht mehr möglich und es wird absurd.“ – Das lässt sich auch sehr gut auf die Bestrebungen rund um den Sprachgebrauch über Menschen mit Behinderungen übertragen.

Am letzten Tag der re:publica folgte dann noch ein Vortrag, der mir thematisch ebenfalls sehr am Herzen lag: „#idpet – Wenn Partizipation und Grundrechte kollidieren“ von Nele Tabler und Andrea Meyer.

(Für diesen Beitrag möchte auch ich hier eine Triggerwarnung aussprechen, da sich einige hasserfüllte Beispiel-Kommentare in diesem Zusammenhang leider nicht vermeiden ließen.)

Berlin: Nicht nur re:publica

Auch wenn es einen ersten, zweiten und dritten Tag der re:publica mit Programm gab, fand für mich auch ein Tag 0 statt: Der Montag vor der re:publica war zum einen der Europäische Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Zum anderen hieß es für mich auch: Weiterbildung! Denn ich hatte einen vor allem beruflich motivierten Workshop bei leidmedien.de. Lili gab mir neben der Bestätigung in vielen Punkten schon definitiv auf dem richtigen Weg zu sein, auch noch den einen oder anderen wichtigen Denkanstoß, den ich künftig in meine Arbeit (und meinen Blog) integrieren werde. Danke dafür!

Foto: Lilian Masuhr und Nadine Lormis
Lili und ich nach dem Leidmedien-Workshop; Copyright: NaLos_MehrBlick

Für mich war die re:publica in diesem Jahr übrigens auch eine Art Twitter-Timeline-Treffen. Denn endlich hatte ich die Gelegenheit lauter nette Menschen, die ich sonst nur virtuell kannte, auch mal persönlich zu treffen. Laura, Johannes, Ninia, Christiane, Lili, Raúl, Julia – danke für die schöne, wenn auch viel zu kurze Zeit und die teils wirklich guten Gespräche. Aber auch mit Jana und Ulrike durfte ich mich außerhalb der re:publica-Filterbubble treffen und eine schöne Zeit verbringen. Danke!

Berlin hat mich inspiriert.

Ihr habt mich inspiriert.

Mal schauen, was sich daraus ergibt?

Ein paar Ideen nehmen ja bereits Gestalt an…

 

Ihr wollt wissen, welche Ideen ich demnächst in die Tat umsetze? Dann folgt mir doch auch auf Facebook oder Twitter und verpasst keinen Beitrag mehr von mir!

 

PS: Wie Tanja und das Team von Leidmedien.de die re:publica erlebt haben, könnt ihr inzwischen auch jeweils nachlesen.


5 Gedanken zu “#rp14 re:view: Soziale Themen auf der re:publica 2014

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